Neues auf Bestehendem aufbauen
Seit Februar 2022 arbeitet Jessica Friess als Co-Geschäftsführerin im Business Parc. Im April 2022 übernimmt sie die operative Verantwortung von Melchior Buchs. Kontinuität und Innovation, wie z.B. im Bereich Kreislaufwirtschaft oder Dekarbonisierung, sind Ihr wichtig.
Was erwartet Sie in Ihrer neuen Funktion, und wie leben Sie sich ein?
Jessica Friess: Meine Einführungszeit hier erlebe ich als sehr intensiven und spannenden Prozess. Dabei werde ich durch Gerda Massüger und Melchior Buchs sowie durch das gesamte Team tatkräftig unterstützt. Meine beiden Vorgänger haben den Business Parc aufgebaut bzw. beständig weiterentwickelt. In den über 20 Jahren seines Bestehens hat er sich als Inkubator und Kompetenzzentrum für Start-ups und Scale-ups etabliert und wurde mit mehr als 650 geschaffenen Arbeitsplätzen zum Trendsetter in der Region.
Das Geschäftsmodell, das auf den vier Standbeinen
- Gründungsberatung
- Coaching nach dem Start
- Raumvermietung und
- Services
beruht, hat sich bewährt. Seit 2007 haben gegen 1500 Erst- und Businessplan-Beratungen stattgefunden und wurden über 1000 Firmengründungen erfolgreich begleitet. Das bisher Erreichte bietet eine hervorragende Grundlage für die Weiterentwicklung des Leistungsangebots mit dem Ziel, Jungunternehmen in die wirtschaftliche Unabhängigkeit und in den weiteren «Lebenszyklen» wie Wachstum, Nachfolgeplanung und anderen konstruktiv zu begleiten.
Worauf werden Sie sich künftig fokussieren?
Zurzeit gilt es, die Erweiterung am neuen Standort in Liestal voranzutreiben. Hier stehen auf einer Gesamtfläche von 220 m2 ab 12 m2 grosse Büros bereit, um Gründern und Jungfirmen genügend Raum für ihre Aufbauarbeit zu geben. Inbegriffen im Mietangebot ist ein gemeinsames Besprechungszimmer, eine gemeinsame Küche, Office Equipment, Parkplätze sowie Anbindung an das interne Netzwerk des Business Parc Reinach. Die Nähe zum Bahnhof Liestal rundet den Standort in der Kantonshauptstadt ab.
Ein weiteres Augenmerk gilt der Nutzung und Weiterentwicklung des bestehenden Netzwerkes. Von IT, Beratungsdienstleistern, Logistik, Unternehmen aus dem Bereich Messtechnik bis hin zu Anbietern aus Bau-/Immobilien sowie Handel & Gewerbe sind unter den heute 85 Business Parc-Mitgliedern die unterschiedlichsten Branchen vertreten. Entsprechend gross ist das Potential für Austausch und Vernetzung. Es gibt erfolgreiche Beispiele von Unternehmen, die sich entlang der Wertschöpfungskette gegenseitig unterstützen.
Hier möchte ich ansetzen und den Clustering-Gedanken gezielt ausbauen. Zukunftsträchtige Bereiche sind unter dem Oberbegriff «Circular Economy» mit dem Ziel des Erhalts der Umwelt zu finden. Themen sind z.B. Wasser- und Abwasserreinigung, Kreislaufwirtschaft mit Rohstoffrückgewinnung und Abfallvermeidung, Dekarbonisierung der Industrie und Mobilität oder CO2-Reduktion durch nachhaltige innovative Technologien.
Sie bringen als erfolgreiche Gründerin unternehmerische Erfahrung gerade in den erwähnten Bereichen mit. Wie möchten Sie Ihre Kenntnisse und Beziehungen im Business Parc einsetzen?
(Mit-)Gründerin von drei Schweizer Unternehmen sowie eines Joint Venture im Bereich erneuerbarer Energien in Beijing bin ich mit den Herausforderungen der Selbstständigkeit vertraut. Ich freue mich darauf, einerseits die heutigen und künftigen Mitglieder des Business Parcs in Fragen des Firmenaufbaus und des Upscalings nach erfolgreichem Markteintritt als Coach zu unterstützen.
Andererseits werde ich meine Erfahrungen und Verbindungen für den Ausbau des internen Netzwerkes einsetzen – dies unter Einbezug des bisherigen IT-Schwerpunktes und erweitert um Technologien aus dem Bereich Circular Economy.
Interview: Kathrin Cuomo-Sachsse, Kommunikation Business Parc
Mehr Infos zu Jessica Friess im Porträt unter «Team»
Auf dem Banner-Foto oben wird Jessica Friess von regioTVplus («Sag’s em Dani» Wittlin, rechts) interviewt.